Ethereum läutete eine neue Ära des Experimentierens mit Finanzanwendungen ein. Ethereum 2.0 will diesen Fortschritt durch Änderungen am Netzwerkdesign fortsetzen. Dazu gehört die Umstellung auf einen neuen Konsensmechanismus, der bestimmt, wie Transaktionen im Netzwerk genehmigt und die zugehörige Kryptowährung verteilt wird. 

 

Doch bevor wir uns mit der neuen Version beschäftigen, ist es wichtig zu verstehen, wie Ethereum, eines der bisher ehrgeizigsten Kryptowährungsprojekte, funktioniert. 

 

Ethereum wurde als eine Art Betriebssystem entwickelt, auf dem beliebig viele benutzerdefinierte Assets und Programme, sogenannte dezentrale Anwendungen (DApps), gehostet werden können.

 

Um DApps zu erstellen, schreiben Entwickler Programme, sogenannte Smart Contracts, und stellen diesen Code auf der Ethereum-Blockchain bereit. Diese DApps sind im Wesentlichen komplexe Konstrukte aus Smart Contracts, die bei Eintritt bestimmter Bedingungen automatisch ausgeführt werden können.

 

Derzeit nutzt Ethereum das Proof-of-Work-Mining (bei dem Computer Energie verbrauchen, um Rätsel zur Blockerstellung zu lösen), um seine Blockchain anzutreiben. Miner fassen Transaktionen ungefähr alle 12 Sekunden in neuen Blöcken zusammen.

 

Mit diesem Design verarbeitet die Ethereum-Blockchain derzeit 12 Transaktionen pro Sekunde in ihrem dezentralen Netzwerk. Dieser Wert könnte nach der Einführung von Ethereum 2.0 steigen. 

Ethereum 2.0 bringt drei wichtige Verbesserungen für die Ethereum-Blockchain. 

Ethereum Proof-of-Stake (PoS)

Im Rahmen des Ethereum-PoS-Modells können Benutzer, sogenannte Validierungsknoten, ETH-Kryptowährung in einem Smart Contract sperren, der dann für das Lösen von Berechnungen, die zum Hinzufügen neuer Blöcke zur Blockchain erforderlich sind, belohnt wird. 

Um Validierungsknoten zu werden, sind mindestens 32 ETH erforderlich. Validierungsknoten unterstützen das Netzwerk, indem sie Transaktionen überprüfen, Daten speichern und neue Blöcke zur Blockchain hinzufügen. 

Kraken Benutzer können auch weniger als 32 ETH auf der Plattform staken, um das Netzwerk zu unterstützen und einen Anteil der Staking-Prämien zu erhalten. Weitere Informationen zum Ethereum-Staking findest du auf unserer Krypto-Staking-Seite. 

 

Ethereum-Sharding

Sharding bezeichnet den Prozess, bei dem die Infrastruktur von Ethereum in mehrere miteinander verbundene Teile aufgespalten wird, um mehr Transaktionen zu unterstützen. 

Jedes Teil, Shard genannt, fungiert als eigene Blockchain und ermöglicht es den ihm zugewiesenen Validatoren, Daten zu speichern, Transaktionen zu verarbeiten und neue Blöcke zu ihrer spezifischen Shard-Chain hinzuzufügen.

Das bedeutet, dass Shard-Nodes nur einen bestimmten Ausschnitt der Ethereum-Blockchain enthalten und nicht mehr den gesamten Verlauf von Ethereum speichern müssen.

 

ETH 2.0 Beacon Chain

Die Beacon Chain ist die grundlegende Blockchain von Ethereum 2.0 und übernimmt eine wichtige Verwaltungsaufgabe. Sie koordiniert die Validierungsknoten im Netzwerk und sorgt für die Sicherheit und Synchronisierung der Shards. 

Nachdem ein Benutzer 32 ETH staked, weist die Beacon Chain Validierungsknoten zufällig bestimmten Shard-Chains zu und stellt dann sicher, dass die Nodes zuverlässig arbeiten.

Beispielsweise können Validierungsknoten ETH verlieren, wenn sie böswillig handeln, offline gehen oder Transaktionen nicht validieren. 

Jeder Shard ist mit der Beacon Chain verbunden. Dort erstellen und validieren Validierungsknoten abwechselnd neue Shard-Blöcke, bevor sie diese zum restlichen Netzwerk hinzufügen.
 

Entwickler arbeiten derzeit an neuen Features für Ethereum 2.0, die phasenweise eingeführt werden sollen.

 

Phase 0

In dieser Phase wurde die Beacon Chain eingeführt, die es ETH-Besitzern ermöglicht, Validierungsknoten zu werden und ihre ETH zu staken, um zusätzliches Einkommen zu verdienen. 

Für den Start der Beacon Chain mussten 16.384 Validatoren mindestens 32 ETH auf der Beacon Chain staken, ein Meilenstein, der am 24. November 2020 erreicht wurde. Der Code wurde dann am 1. Dezember 2020 bereitgestellt. 

Die Beacon Chain hat in Phase 0 eingeschränkte Funktionalität, da es keine Unterstützung für Transaktionen oder Smart Contracts gibt.

Phase 1

In dieser Phase wird die Ethereum-Blockchain in 64 Shard-Chains aufgeteilt (eine Zahl, die sich wahrscheinlich erhöhen wird, sobald die Vollversion von Ethereum 2.0 veröffentlicht ist).

Darüber hinaus wird Phase 1 den PoS-Konsens der Beacon Chain auf alle Shards ausweiten, sodass Validatoren Blöcke auf ihrer spezifischen Chain erstellen können.

Während Shard-Chains weiterhin keine Transaktionen oder Smart Contracts verarbeiten können, werden sie in der Lage sein, Ethereum-Daten zu speichern.

Phase 1.5

In Phase 1.5 wird Ethereum zu einem einzigen, einheitlichen Netzwerk verschmolzen.

In dieser Phase wird die aktuelle Ethereum-Chain, die die gesamte Ethereum-Historie enthält, als einer der Shards im neuen Ethereum 2.0-System hinzugefügt und Ethereum vollständig von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake umgestellt.

Phase 2
Dies ist die letzte Phase der Ethereum-Roadmap zu 2.0, in der das Upgrade zum offiziellen Ethereum-Netzwerk wird. 

Phase 2 beinhaltet das Hinzufügen von Funktionen zu Shard-Chains, sodass sie Transaktionen verarbeiten und Smart Contracts ausführen können, damit DApp-Entwickler ihre Anwendungen auf Shards bereitstellen können.

 

 

Wenn du mehr über Ethereum erfahren möchtest, besuche die Seite „Was ist Ethereum?“ von Kraken.

Wenn du mehr über die Konsensmechanismen erfahren möchtest, die Ethereum and Ethereum 2.0 antreiben, dann ist die Seite Proof-of-Work vs. Proof-of-Stake genau das Richtige für dich. 

Du möchtest mehr über andere Kryptowährungen und Blockchain-Projekte erfahren? Dann besuche unser Learn Center, um dich in diesem ständig wachsenden Bereich weiterzubilden.
 

 

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