Leitfaden zur Besteuerung von Krypto-Einnahmen in Deutschland 2025: Neuigkeiten des BZSt
Das deutsche Geschäftsjahr endete am 31. Dezember. Jeder deutsche Steuerpflichtige mit kurzfristigen Gewinnen oder zusätzlichen Einkünften aus Kryptowährungen muss diese bis zum 31. Juli 2025 an das BZSt melden.
Das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) bietet einige Hinweise für Krypto-Investoren zu den steuerlichen Auswirkungen ihrer Investitionen. Diese sind jedoch nicht immer leicht zu verstehen.
Wir haben uns mit Koinly, einem Steuerrechner für Kryptowährungen zusammengeschlossen, um all deine Fragen rund um die Kryptosteuer in Deutschland zu beantworten.
Dieser Artikel enthält zwar alle Informationen zur Kryptosteuer gemäß dem BZSt, stellt jedoch keine Steuerberatung dar. Lass dich in Bezug auf deine finanzielle Situation immer von einem zugelassenen Steuerberater beraten.
TL;DR: Kryptosteuer in Deutschland
🗓️ Das Geschäftsjahr läuft vom 1. Januar bis zum 31. Dezember eines jeden Jahres.
⏳ Die Frist für die Steuererklärung ist am 31. Juli des Folgejahres. In den vergangenen Jahren wurde diese Frist aufgrund der Pandemie verlängert.
📍 Kurzfristige Kapitalgewinne und zusätzliche Einkünfte aus Kryptowährungen unterliegen der Einkommensteuer.
📝 Die meisten Steuerzahler melden ihre Gewinne, Verluste oder Einkünfte aus Kryptowährungen über das Online-Steuerportal Elster. Eine Abgabe in Papierform ist ebenfalls möglich.
🧑⚖️ Versäumte oder ungenaue Meldungen können zu erheblichen Strafen und Bußgeldern führen.
Steuerfreie Vorgänge
Einige Kryptovorgänge sind steuerfrei. Dazu gehören:
💳 Der Kauf von Krypto mit EUR.
🔁 Die Übertragung von Kryptowährungen zwischen deinen eigenen Wallets.
🔒 Das Halten von Kryptos.
💸 Langfristige Kapitalerträge aus Kryptowährungen oder kurzfristige Kapitalerträge von weniger als 1.000 € pro Jahr (wenn deine Einkünfte über diesem Betrag liegen, sind all deine kurzfristigen Kapitalerträge steuerpflichtig).
💰 Zusätzliche Einkünfte aus Kryptowährungen von weniger als 256 € pro Jahr (wenn deine Einkünfte über diesem Betrag liegen, sind alle zusätzlichen Einkünfte steuerpflichtig).
🎁 Kryptogeschenke an Familie und Freunde (vorausgesetzt, du überschreitest nicht den Freibetrag pro Person).
♥️ Kryptospenden für wohltätige Zwecke.
🪂 Airdrops - vorausgesetzt, du hast dafür keine Gegenleistung erbracht.
Wie werden Kryptowährungen und NFTs in Deutschland besteuert?
Kryptowährungen werden in Deutschland als Privatvermögen eingestuft und unterliegen als solches der Einkommensteuer. Dies ist allerdings nur unter bestimmten Umständen der Fall. Denn es kommt darauf an, wie lange du deine Assets bereits besitzt und welche Transaktionen du durchführst.
Kapitalgewinne
Wenn du deine Kryptos veräußerst, handelt es sich um einen Kapitalgewinn oder -verlust. In Deutschland sind jedoch nur kurzfristige Kapitalerträge steuerpflichtig. Langfristige Kapitalerträge hingegen sind steuerfrei.
Auf kurzfristige Kapitalerträge zahlst du Einkommensteuer von bis zu 45 % (plus gegebenenfalls 5,5 % Solidaritätszuschlag). Für kurzfristige Kapitalerträge gibt es jedoch einen jährlichen Steuerfreibetrag in Höhe von 1.000 €. Erträge unterhalb dieser Grenze musst du nicht melden und entsprechend keine Steuern dafür zahlen. Wenn du den Freibetrag allerdings überschreitest, sind alle Erträge steuerpflichtig.
Kurzfristige Kapitalverluste aus Krypto können mit Kapitalgewinnen verrechnet werden, um deine Steuerschuld zu senken.
Kapitalertragsteuerliche Aktivitäten
Zu den Veräußerungen von Kryptowährungen gehören:
🏡 Der Verkauf von Kryptos für EUR oder ein anderes gesetzliches Zahlungsmittel.
🤝🏽 Das Traden einer Kryptowährung gegen eine andere, einschließlich NFTs, Stablecoins und andere Token.
🧸 Die Zahlung von Waren oder Dienstleistungen mit Kryptowährungen.
Krypto-Erträge
Andere Krypto-Transaktionen können zu zusätzlichen Einnahmen führen. Dazu gehören:
💰 Bezahlung in Krypto
⛏️ Mining-Prämien
🏦 Staking-Prämien
💸 Referral-Boni
🪂 Airdrops, wenn du eine Gegenleistung dafür erbracht hast.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von DeFi-Vorgängen, die der Einkommensteuer unterliegen können. Es hängt dabei davon ab, ob du neue Token verdienst oder wie lange du deine Assets schon besitzt, wenn du mit Kryptowährungen tradest. Es ist ratsam, bei DeFi-Transaktionen mit einem erfahrenen Krypto-Buchhalter zu sprechen, da das BZSt keine Vorgaben macht.
Die aktuellen Einkommensteuersätze des BZSt findest du hier.
So berechnest du in 3 Schritten deine Kryptosteuern
Schritt 1: Berechne die Anschaffungskosten für einzelne Assets
Zunächst musst du deine Anschaffungskosten bestimmen. Dies umfasst den Betrag, den du für deine Kryptos bezahlt hast, sowie alle anfallenden Gebühren, wie Kauf- oder Verkaufsgebühren. Beispiel: Wenn du 1 ETH für 1.500 € gekauft hast und Kaufgebühren in Höhe von 50 € gezahlt hast, liegen deine Anschaffungskosten für diese ETH-Transaktion bei 1.550 €.
Kryptos, die auf andere Weise erworben wurden und deren Kaufpreise nicht eindeutig sind, entsprechen die Anschaffungskosten dem Marktwert des Assets in EUR an dem Tag, an dem du es erhalten hast.
Du musst alle von dir gezahlten Gebühren, einschließlich Bearbeitungsgebühren der Blockchain (bei Blockchains wie Ethereum als Gasgebühr bekannt), als Anpassungen in die Berechnung deines Anschaffungspreises einbeziehen. Diese Anpassungen wirken sich auf deine Gewinn-/Verlustrechnung aus.
Schritt 2: Verwende die FIFO-Methode für mehrere Assets
Die meisten Investoren tätigen jedoch keine Transaktionen mit einzelnen Krypto-Assets wie in unserem vorherigen Beispiel. Stattdessen traden sie auf mehreren Plattformen und mit mehreren Assets. Angenommen, du hast über das Jahr verteilt 3 ETH zu unterschiedlichen Preisen gekauft. Woher weißt du, welchen Anschaffungspreis du für die Berechnung deines Gewinns oder Verlust verwendest?
Hier spielt die Wahl der Methode zur Ermittlung der Anschaffungskosten eine Rolle. Das BZSt empfiehlt ausdrücklich, Einheiten möglichst konkret zuzuordnen. Wenn dies nicht möglich ist, sollten Investoren die FIFO-Methode (First In, First Out) verwenden. Bei dieser Methode gilt: Die zuerst gekaufte Einheit ist auch die erste, die wieder verkauft wird.
Schritt 3: Berechne deinen Gewinn oder Verlust
Sobald du deine Anschaffungskosten ermittelt hast, ziehe diese Betrag von deinem Verkaufspreis ab, um deinen Gewinn oder Verlust dieser Transaktion zu berechnen.
Wenn du deine Kryptos durch einen Trade oder eine Zahlung veräußert hast, musst du den Marktwert in EUR zum Zeitpunkt der Veräußerung als Verkaufswert ansetzen.
Wenn du einen kurzfristigen Kapitalgewinn erzielst, musst du auf diesen Betrag Einkommensteuer zahlen. Wenn du einen kurzfristigen Kapitalverlust hast, kannst du diesen mit deinen steuerpflichtigen Gewinnen verrechnen, um deine Steuerschuld zu reduzieren.
Wenn du keine Gewinne hast, mit denen du deine Verluste verrechnen kannst, kannst du die Verluste auch bei zukünftigen Gewinnen anrechnen. Dafür musst du die Verluste jedoch in deiner Steuererklärung angeben.
Wie sieht es mit verlorenen oder gestohlenen Kryptowährungen aus?
Das BZSt stellt klar, dass du für verlorene oder gestohlene Kryptowährungen einen Kapitalverlust geltend machen kannst, wenn du einen entsprechenden Nachweis liefern kannst. Dazu gehören die Walletadresse und ein Eigentumsnachweis, die Daten des Erwerbs und des Verlusts der Schlüssel, die Anschaffungskosten der verlorenen Kryptowährung, eine Nachweis darüber, dass du die Kontrolle über die Wallet hast, die Menge der Kryptowährung zum Zeitpunkt des Verlusts, ein Nachweis, dass du die Hardware besitzt, auf der die Wallet gespeichert ist, sowie Transaktionsnachweise, die deine Identität über eine Börse mit deiner Wallet verknüpfen.
So reichst du deine Krypto-Steuererklärung beim BZSt ein
Wenn du deine steuerpflichtigen kurzfristigen Gewinne, Verluste und Einkünfte berechnet hast, musst du diese in deiner jährlichen Steuererklärung dem BZSt melden. Dies kannst du entweder online über das Portal Elster oder in Papierform tun:
- Hauptvordruck ESt 1 A (Allgemeines Steuerformular)
- Anlage SO (für sonstige Einkünfte)
Tipps für die Krypto-Steuererklärung
Den Überblick über die Anschaffungskosten gemäß den BZSt-Richtlinien zu behalten, Gewinne und Verluste zu berechnen und den Marktwert von Kryptoeinkünften zu ermitteln, kann für aktive Investoren eine echte Herausforderung sein. Viele verwenden daher einen Steuerrechner für Kryptowährungen wie Koinly, um den Vorgang zu vereinfachen.
Mit Koinly kannst du dich entweder direkt mit Kraken über SSO (OAuth) verbinden und die Daten automatisch importieren, oder deinen Kontoverlauf von Kraken als CSV-Datei herunterladen und anschließend bei Koinly hochladen.
Wenn Koinly deine Transaktionsdaten hat, bestimmt das Programm die Anschaffungskosten, berechnet deine Gewinne, Verluste und Einkünfte und erstellt für dich eine Krypto-Steuererklärung.
Tipps für Einsparungen bei der Kryptosteuer
Du kannst die Steuer auf Kryptowährungen nicht legal vermeiden, ohne eine Strafe vom BZSt zu erhalten. Du kannst deine Steuerlast allerdings reduzieren.
💎 Halte deine Kryptos mindestens ein Jahr lang, um die langfristigen Kapitalerträge steuerfrei zu erhalten.
♥️ Nutze die Freibeträge von 1.000 € und 256 € (sobald du die Freibeträge übersteigst, musst du den gesamten Betrag versteuern).
🔍 Nutze deine nicht realisierten kurzfristigen Verluste, um Möglichkeiten für deren Verwendung zu identifizieren (Koinly bietet ein Tool zur Steueroptimierung, das dir dabei hilft!)
Erfahre mehr über Krypto
Jetzt wo du weißt, wie deine Investitionen in digitale Assets besteuert werden, kannst du deine Kryptoreise in unserem Learn Center fortsetzen.
Dieser Leitfaden wurde von Koinly zur Verfügung gestellt. Kraken veröffentlicht diesen Leitfaden nur zu Informationszwecken. Wir erheben keinen Anspruch auf deren Inhalt und übernehmen keine Verantwortung oder Haftung für darin enthaltene Falschaussagen, Auslassungen, Fehler oder Ungenauigkeiten. Die bereitgestellten Informationen stellen keine Steuerberatung dar und dürfen nicht als solche gesehen werden. Wir empfehlen dir, einen Steuerberater vor Ort zu konsultieren, um deine individuelle Situation zu klären.