Was ist ein Margin-Call?


Ein Margin-Call ist eine Aufforderung eines Kreditgebers, den Betrag der Assets zu erhöhen, die als Sicherheiten auf einem Trading-Konto mit geliehenen Mitteln gehalten werden, auch bekannt als Margin-Konto. Margin-Calls werden ausgelöst, wenn sich der Wert der gehaltenen Positionen von Tradern so stark gegen sie entwickelt, dass Kreditgeber die Rückzahlung ihres Kapitals gefährdet sehen.

Krypto-Trader können bei einigen Börsen Mittel leihen und mit ihren eigenen Assets kombinieren, um so ihre potenziellen Gewinne zu maximieren. Diese Praxis wird auch als Leverage-Trading bezeichnet. Sie ermöglicht es Tradern, wesentlich größere Positionen einzugehen, als es mit ihrem Eigenkapital möglich wäre.

Margin-Trading ist jedoch mit Risiken verbunden, insbesondere aufgrund der hohen Volatilität der Kryptomärkte. Eines dieser Risiken ist der sogenannte „Margin-Call“, die dringende Forderung nach zusätzlicher Sicherheit.

What is a margin call?

Was löst einen Margin-Call aus?


Ein Margin-Call wird ausgelöst, wenn die Margin-Sicherheiten eines Investors unter ein bestimmtes Niveau oder einen bestimmten Prozentsatz fallen, der von der Börse vorgegeben wird. Dieser Wert wird als Maintenance-Margin bezeichnet.

Ein Margin-Call wird ausgestellt, wenn der Wert einer oder mehrerer offenen Positionen in einem Margin-Konto sinkt. Wenn die Positionen von Tradern hoch gehebelt sind (d. h. sie handeln mit einem Vielfachen ihres eigenen Kapitals), kann ein Margin-Call schon bei einem relativ geringen Wertverlust ausgelöst werden.

Können Trader die Anforderungen des Margin-Calls nicht erfüllen, schließen Kreditgeber die offenen Positionen der Trader in einem Prozess namens „Liquidation“ und ziehen das daraus resultierende Guthaben ein, um den Margin-Call zu decken.

Wie funktioniert ein Margin-Call?


Einer der wichtigsten Punkte bei Margin-Calls ist, dass deine offenen Positionen vom Kreditgeber ohne deine ausdrückliche Zustimmung in Echtzeit verkauft werden können. 

Dies ist eine Bedingung, der du bei der Aufnahme eines Margin-Kredits zustimmen musst. Der Kreditgeber hat die Entscheidungsgewalt darüber, wann du das Eigenkapital auf deinem Margin-Konto erhöhen musst, und kann deine Assets verkaufen, um Fehlbeträge zu decken.

Die meisten Börsen informieren Investoren zwar automatisch per E-Mail über die Notwendigkeit, zusätzliches Kapital einzuzahlen, sind aber nicht immer dazu verpflichtet. Unabhängig davon, ob du eine Benachrichtigung über einen Margin-Call erhältst oder nicht, kann die Börse sofort Maßnahmen ergreifen. Sie kann also deine offenen Positionen schließen, wenn die Maintenance-Margin unter das erforderliche Minimum fällt, ungeachtet der möglichen Verluste für den Investor.
Die Börse kann dabei entscheiden, alle offenen Positionen zu schließen oder nur so viele, wie zur Deckung des Margin-Calls nötig sind. 

Im letzteren Fall werden Positionen in der Regel nach dem FIFO-Prinzip (First In, First Out) geschlossen. Das bedeutet, dass profitable Positionen, die vor Verlust bringenden Trades eröffnet wurden, zuerst von der Liquidation bedroht sind.

Außerdem werden Liquidationen zum bestmöglichen Marktpreis ausgeführt, unabhängig davon, wie niedrig dieser Preis sein mag. Dies kann zu noch höheren Verlusten führen, wenn die Marktbedingungen besonders volatil sind oder große offene Positionen in einem illiquiden Markt verkauft werden.

So werden Margin-Level berechnet 


Die Maintenance-Margin, auf einigen Trading-Plattformen wie Kraken auch als „Margin-Level“ bezeichnet, ist das prozentuale Verhältnis zwischen dem Eigenkapital deines Kontos und dem Betrag, der zum Eröffnen von Margin-Positionen verwendet wurde.

Eigenkapital ist die Summe deiner Sicherheitenbestände zuzüglich oder abzüglich aller nicht realisierten Gewinne oder Verluste aus offenen Positionen.

  • Eigenkapital = (Wert des Sicherheitenbestands - Fremdkapital)

Verwendete Margin ist der Betrag an Mitteln, der für die Eröffnung einer Margin-Position benötigt wird. Der Gesamtbetrag des Trades geteilt durch den Leverage, der zum Eröffnen des Trades verwendet wurde, ergibt den Betrag der verwendeten Margin. Wenn zum Beispiel eine Position im Wert von 1.000 USD mit einem 2-fachen Leverage eröffnet wird, beträgt die verwendete Margin 500 USD.

Für Long-Positionen können die folgenden Gleichungen verwendet werden, um zu ermitteln, wie stark der Preis der Assets fallen kann, bevor die Mindest-Maintenance-Margin (bei Kraken in der Regel 80 %) und die Liquidationsgrenze (bei Kraken 40 %) erreicht sind:

  • Margin-Call-Preis = Einstiegspreis - ((Eigenkapital - (Verwendete Margin x 0,8)) / offenes Volumen)
  • Liquidationspreis = Einstiegspreis - ((Eigenkapital - (Verwendete Margin x 0,4)) / offenes Volumen)

Für Short-Positionen wird ein separater Satz von Gleichungen verwendet, um die Maintenance-Margin und die Liquidationsgrenze zu bestimmen. Dies liegt daran, dass bei Long-Margin-Positionen die Notierungswährung (gesetzliches Zahlungsmittel oder Stablecoin) verwendet wird, während bei Short-Margin-Positionen die Basiswährung (BTC, ETH usw.) verwendet wird.

Da der Geldwert der Basiswährung schwankt (z. B. ändert sich der Wert von BTC in USD ständig), muss eine andere Berechnung vorgenommen werden.

  • Margin-Call-Preis = Leverage x (Handelsguthaben + (Einstiegspreis x offenes Volumen)) / (Trading-Volumen x (0,8 + Leverage))
  • Margin-Call-Preis = Leverage x (Handelsguthaben + (Einstiegspreis x offenes Volumen)) / (Trading-Volumen x (0,4 + Leverage))

So vermeidest du einen Margin-Call


Es ist wichtig zu verstehen, was einen Margin-Call auslöst und welche Schritte unternommen werden können, um das Risiko eines gezwungenen Verkaufs durch den Kreditgeber zu minimieren.

Wenn Investoren ein Asset, das sie besitzen, als Sicherheit für eine Position mit Leverage verwenden, schwankt der Wert der Sicherheit mit dem Steigen oder Fallen des Preises dieses Assets. Fällt das Eigenkapital auf dem Margin-Konto unter die vom Broker geforderte Maintenance-Margin, kann ein Margin-Call ausgelöst werden.

Dasselbe gilt für Investoren, die Kryptowährungen als Sicherheit verwenden. Starke Veränderungen des Geldwerts von offenen Kryptopositionen können schnell Margin-Calls auslösen, wenn der Wert der auf dem Margin-Konto gehaltenen Mittel unter die Maintenance-Margin fällt.

Die folgenden Überlegungen und Strategien können helfen, die Wahrscheinlichkeit eines Margin-Calls zu minimieren:

Rechne mit Volatilität: Ein ausreichendes Finanzpolster auf einem Margin-Konto kann Investoren vor einem plötzlichen Wertverlust ihrer Kreditsicherheiten schützen. Wenn zusätzliche liquide Mittel zur Verfügung stehen, die bei Bedarf zur Wiederherstellung der erforderlichen Mindest-Sicherheitsleistung eingesetzt werden können, lässt sich eine Zwangsliquidation vermeiden.

Setze einen persönlichen Triggerpunkt:  Trader können Stop-Loss-Orders verwenden, um das Risiko zu managen und ihre Margin-Positionen zu schließen, bevor das Risiko eines Margin-Calls droht. Dieser Ansatz ermöglicht es Tradern, Positionen kontrollierter und zu einem günstigeren Preis zu verkaufen, als dies bei Zwangsliquidationen durch Market-Orders im Rahmen eines Margin Calls in der Regel der Fall ist.

Erstelle Alarme: Zusätzlich zur aktiven Überwachung ihrer Konten können Investoren auch Alarme einrichten, die sie benachrichtigen, wenn der Wert ihrer offenen Positionen unter ein bestimmtes Niveau fällt.

 

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Übersicht über Margin-Calls

  • Ein Margin-Call kann eintreten, wenn das Eigenkapital auf dem Margin-Konto eines Investors unter die von der Börse geforderte Sicherheitsleistung sinkt. Als Sicherheit dienen die Mittel und Assets, die Investoren auf ihrem Konto halten müssen, um einen Margin-Kredit abzusichern.  
  • Nachdem ein Margin-Call ausgelöst wurde, müssen Investoren entweder neues Kapital einzahlen und/oder offene Positionen schließen, um die erforderlichen Mindestsicherheiten wiederherzustellen. 
  • Stellen Investoren die geforderte Sicherheitsleistung nicht zeitnah bereit, können Börsen offene Positionen von Tradern jederzeit und nach eigenem Ermessen liquidieren, unabhängig vom aktuellen Marktpreis.